Nigeria: Zwischen Nagelbrett und Kässpatzen.

Nigeria ist der Alptraum aller Afrika-Fahrer. Im Norden wütet islamistischer Terror, im Süden sind Rebellen unterwegs, in den Städten drohen Raubüberfälle, auf den Straßen lauern Polizei, Militär und Banden, dazu kommt eine latente  Entführungsgefahr. Leider führt auch für uns kein Weg an Nigeria vorbei, potentielle Umfahrungen sind noch gefährlicher. Zum Glück haben wir Dagmar und Stephan, zwei Freunde aus dem Allgäu. Sie arbeiten und leben seit ein paar Jahren in einem geschützten Camp in der Hauptstadt Abuja und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Wir recherchieren penibel, bereiten uns auf alles Erdenkliche vor und planen unsere Route und Stopps minutiös. Dann geht es los. Wir wählen eine ungewöhnliche und wenig befahrene Route aus dem Zentrum Benins durch Zentral-Nigeria. Sofort geht es auf matschigen Pisten in den Busch, wir fliegen praktisch unbemerkt unter dem „Arschloch-Radar“ hindurch. West-Nigeria überrascht uns positiv, alle Dorfbewhoner entlang unseres Weges begrüßen uns mit regelrechten Freudenkonzerten. Das Land ist schön und es liegt ein echt intensives, gutes Feeling in der Luft. Leider können wir nicht anhalten und mehr erleben. Nach zwei Tagen Non-Stop Fahrt und Anspannung sowie einer Nacht im gesicherten Hotel erreichen wir Abuja. Dort bereiten uns Dagmar und Stephan den tollsten Empfang, den wir uns vorstellen können. Wir wohnen im Haus ihres Freundes Mischl in einem hochgesicherten Areal und werden für eineinhalb Wochen von vorn bis hinten verwöhnt. Es gibt Pools, deutsches Fernsehen, ein Clubhaus, schnelles Internet, ein Steward putzt unser Haus und wäscht die Wäsche, wir werden überall eingeladen und jeden Tag lecker bekocht (Kässpatzen, Sauerkrautroulade, Lasagne …). Dazu können wir noch einen Komplett-Service am Auto durchführen, ein neues Objektiv für die Kamera kaufen, Diesel und Wasser auffüllen, Geld wechseln, Stephan organisiert uns einen neuen Hi-Lift, ein Fahrer zeigt uns die Hauptstadt, wir gehen Feiern… einfach nur wow! Nach dieser tollen Zeit fällt uns der Abschied wirklich schwer. Danke Dagmar und Stephan für Alles, das werden wir euch nicht vergessen! Nun blühen uns zwei weitere Tage Non-Stop Fahrt und Nervenkrieg, um aus Nigeria herauszukommen. Nur die Idioten mit den Nagelbrettern auf der Straße bremsen uns aus. Insgesamt müssen wir durch ca. 80 Checkpoints hindurch, an etwa 50 davon werden wir gestoppt. Nur wenige davon sind haarig, etwa als uns eine Bande Nagelbrett-Boys mit selbstgebauten Waffen einen Fantasie-Sticker verkaufen will. Am Ende geht aber alles gut und wir passieren überglücklich und erleichtert den Grenzfluss nach Kamerun. Phu!

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7 Kommentare

  1. Ach, bin ich froh, dass ihr Nigeria so gut überstanden habt! :-))) Und so eine tolle, wahnsinns- Gastfreundschaft bei Dagmar und Stefan!!! Und original Kässpatzen, genau so gehören sie! Viel Glück euch beiden weiterhin!

  2. Hallo Ihr Beiden,
    Wir sind froh, daß es Euch so gut geht.
    Anja hat noch nie so gut und so erholt ausgschaut.
    Good Luck für Eure Weiterreise!

    1. Danke Danke 🙂 für das Kompliment. Ich behaupte, dass ich es inzwischen auch mit 3 Tagesaufgaben gleichzeitig aufnehmen kann. Was das Fass anfänglich sicherlich zum überlaufen gebracht hat. Afrika -don’t make plans 🙂 viele Grüße Anja ( Ihr Souvenir hab ich bereits)

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