Länderinfo: Gambia

Stand der Informationen: Februar 2017

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Unsere Länderbeschreibung
Sicherheit
Regenzeiten und beste Reisezeit
Sprachen
Visa
Einreise (Personen und Auto)
Ausreise (Personen und Auto)
Autoversicherung
Polizei-Checkpoints und anderer Ärger
Geld und Bankomaten
Dieselpreis
Bushcamps und Campingplätze
Reiseführer
GPS-Tracks
Unsere Highlights

Alle Informationen sind persönliche und subjektive Erfahrungen und Einschätzungen und daher unter keinen Umständen bindend. Bitte beachtet dazu auch unseren Hinweis zu den Länderinformationen auf der Übersichtsseite.

Unsere Länderbeschreibung: The Gambia ist das kleinste Land Afrikas und wird vollkommen vom Senegal umschlossen. Es bewirbt sich selbst als „The smiling Coast of West Africa“, was es auch ganz gut trifft: es gibt eine nette Bade-Küste und die Leute sind sehr gut drauf. Ob das an den vielen Rastafari und am entsprechend hohen Marihuana-Konsum liegt? 🙂 Egal, jedenfalls trifft man sehr viel sehr gut gelaunte Menschen. „We are one blood, one family“. Wir haben uns nur relativ kurz in Gambia aufgehalten und haben dabei streng genommen nur Banjul, Serekunda und die Küste erkundet. Überrascht waren wir vor allem vom Pauschal-Tourismus um die Hauptstadt. Insgesamt hat Gambia einen etwas heruntergekommenen Eindruck auf uns gemacht und, nicht zuletzt wegen des weiblichen Sextourismus, einen faden Beigeschmack hinterlassen. Dennoch macht es Spaß, ein wenig am Strand abzuhängen. Und es tut gut, wieder einmal Englisch zu sprechen! Gambia war nämlich im Gegensatz zu großen Teil Westafrikas nicht eine französische, sondern eine englische Kolonie.

Sicherheit: Die Sicherheit war in Gambia als Tourismusland eigentlich nie ein Thema (wir reden nicht von Taschendiebstahl, den gibt es überall, sondern von ernsthaften Sicherheitsrisiken). Dennoch hat sich kurz vor unserer Einreise gezeigt, wie schnell die Sicherheitslage in Afrika kippen kann. Als der letzte, abgewählte Dauer-Präsident nicht abdanken wollte, kam es beinahe zum bewaffneten Konflikt. Zum Glück hat er am Ende doch eingelenkt und das Land mit jeder Menge gestohlenem Geld verlassen. Das alles geschah wenige Tage vor unserer Einreise. Wir konnten noch viele ECOWAS-Soldaten in den Straßen sehen und die Stimmung war manchmal etwas angespannt. Insgesamt hatten wir aber keine Probleme und konnten Gambia totally easy bereisen. Die Lage hat sich seither vermutlich weiter entspannt.

Regenzeiten und beste Reisezeit: Regenzeit von Mai bis November. Die beste Reisezeit für Gambia ist von November bis Februar.

Sprachen: Englisch! Die Abwechslung zum Französischen tut gut.

Visa: On Arrival. Kosten: keine. Gültigkeit: 21-28 Tage. Das Visum wurde direkt am Grenzposten Karang nach der Einreise vom Senegal aus erteilt.

Einreise von Senegal aus (Personen und Auto): Wir sind bei Karang vom Senegal aus eingereist. Die Einreise verläuft relativ stressfrei. Man lässt sich zunächst bei der Immigration die Reisepässe stempeln und anschließend beim Zoll das Carnet de Passage für das Auto. Für das Carnet de Passage wurde neben dem Zoll-Stempel auch ein Polizei-Stempel in unser Carnet gedrückt, für den 2.500 CFA (ca. 3,30 Euro) Gebühr verlangt wurden. Diese Gebühr ist vermutlich Abzocke und eigentlich nicht nötig, wir konnten sie aber nicht umgehen. Der erste Checkpoint nach der Grenze hat uns zurückgeschickt, nachdem wir den Stempel zunächst nicht hatten, dann hieß es: zahlen. Etwas nervenaufreibend kann dann noch die Fahrt nach Banjul mit der Fähre über den Gambia-River verlaufen. Wir mussten relativ lange warten, bis wir auf die Fähre fahren konnten und wurden während dessen von jede Menge unangenehmer Typen belagert, die Tickets für uns organisieren wollten… Es hilft nur: aussteigen, alle Idioten wegschicken, selbst zum Tickethaus vorlaufen und dort eigenhändig ein Ticket kaufen (Getrennte Tickets für Personen und Auto). Wenn auch nur ein Afrikaner irgendwo auf diesem Weg involviert ist, wird man gnadenlos ausgenommen. Und die Typen geben sich als alles mögliche aus und sind wie immer sehr kreativ!

Ausreise nach Senegal (Personen und Auto): Wir sind bei Jiboro in den Senegal ausgereist. Die Ausreise sollte eigentlich auch stressfrei verlaufen. Pässe stempeln lassen, Carnet stempeln lassen, gut ist. Allerdings wurden wir bei der Ausreise von sogenannten Drug Officers kontrolliert, die zum ersten und einzigen Mal unser gesamtes Auto zerlegt haben. Am Ende haben sie uns die Hölle heiß gemacht wegen eines Pfeffersprays („This is a major Offense in our Country. People use it to rob Banks!“) und wegen eines fehlenden Rezeptes für eines der Medikamente aus unserer umfangreichen Reiseapotheke. Das Rezept konnten wir zum Glück auftreiben, aber für das Pfefferspray mussten wir umgerechnet etwa 25 Euro Bestechungsgeld sowie zwei alte Sonnenbrillen auf den Tisch legen… Die Alternative hätte geheißen: Verhaftung, Prozess usw. Ob das alles stimmt, weiß man nie. Aber man sitzt in diesem Moment am kürzeren Hebel und zahlt lieber etwas Bestechungsgeld, als dass man herausfindet, ob sie einen wirklich in den Knast stecken. Also: Achtung vor den Drogen-Kontrollen in Gambia!

Autoversicherung: Als KFZ-Versicherung für Gambia konnten wir unsere Carte Brune nutzen, die wir für ca. 60 Euro im Senegal abgeschlossen haben (vier Monate Gültigkeit), gilt auch für Gambia. Hier gibt’s unsere Infos zur Carte Brune.

Polizei-Checkpoints und anderer Ärger: Nach Nigeria und Senegal hatten wir in Gambia bisher am meisten Ärger mit Polizei- und Militärcheckpoints. Nirgendwo sonst wurde so dreist und unverblümt nach Geschenken, Geld, Getränken und Süßigkeiten gefragt! „Hello my Friend, where is my Gift?!“. Nirgendwo. Dagegen helfen die altbewährten Taktiken: freundlich bleiben, verneinen, „I brought a Smile for you“ oder „Gifts are finished since the last Checkpoint“. Wir haben nie etwas bezahlt. Dass wir jede Menge Ärger mit den korrupten Drug Officers bei der Ausreise hatten, haben wir weiter oben schon ausführlich beschrieben.

Geld und Bankomaten: Wechselkurs 1 Euro = ca. 50 Dalasi. Bankautomaten für VISA-Abhebungen finden sich an vielen Stellen in Serekunda. Und da Gambia so klein ist, ist man eigentlich immer schnell wieder in Serekunda.

Dieselpreis: Dieselpreis Gambia 1 Liter = ca. 1 Euro. Keine Probleme mit der Qualität oder Verfügbarkeit von Diesel.

Bushcamps und Campingplätze: Die aktuellste und umfangreichste Bushcamp- und Campingplatzdatenbank bietet die tolle App iOverlander (auch als Website verfügbar).

Reiseführer: Den Sammelreiserührer Senegal, Gambia und Guinea Bissau von Reise Know-How können wir empfehlen. Als E-Book (PDF) kostet er 14 Euro. Trotz der aktuellen Auflage 2016 erweckt der Führer den Eindruck, als wäre der Autor selbst schon länger nicht mehr im Land gewesen (riecht nach Desk-Research). Dennoch ist es ein guter und hilfreicher Reiseführer und naturgemäß ausführlicher, als das Kapitel im Lonely Planet West Africa, den wir ebenfalls dabei hatten.

GPS-Tracks: Wer sich von unserer Route inspirieren lassen möchte oder einfach nur so GPS-Tracks sucht, kann sich gerne unsere GPX-Datei herunterladen.

Unser Highlight:

Abhängen am Strand: Es gibt mehrere nette Stellen am Strand. Im Meer baden, Sonnenuntergänge genießen, frisch gegrillten Fisch essen und ein kühles Bier genießen. Wie immer gibt iOverlander einen guten Überblick über potentielle Plätze.

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