Noch in Kamerun treffen wir die beiden Kanadier Sue und Mike in ihrem Land Rover Defender, die wir bereits aus Gambia und Sierra Leone kennen. Obwohl die beiden schon etwas älter sind, verstehen wir uns sehr gut mit ihnen, sie sind sympathisch und einfach gut drauf. Gemeinsam reisen wir in Gabun ein, überqueren den Äquator und fahren auf die Südhalbkugel. Es ist toll, wenn die Sonne Mittags nicht mehr ins Führerhaus, sondern in den Kofferraum scheint. Auf einer rumpeligen Piste geht es in den Lopé Nationalpark. Eigentlich findet sich am Äquator Regenwald pur, doch rund um den Park hat die Eiszeit immer wieder große Freiflächen in den Wald geschliffen, die jetzt eher wie eine Savanne aussehen. Wir schnappen uns zwei Guides, um nach Gorillas zu suchen, die es hier geben soll. Einen ganzen Tag stapfen wir durch den sehr ursprünglichen, dicht bewachsenen und modrig-feuchten Dschungel. Dabei sehen wir einige Tiere (Elefanten, Antilopen, verschiedene Affen), die jedoch allesamt sehr scheu sind. Ursprüngliche Natur halt. Nur Gorillas sehen wir nicht 😀 Etwas enttäuscht fahren wir weiter nach Lambaréné. Dort findet sich das weitläufige Areal von Albert Schweitzer. Der weltbekannte, deutsch-französische Friedensnobelpreisträger gründete hier bereits 1924 sein erstes Krankenhaus und betätigte sich nebenbei als erfolgreicher Theologe, Philosoph und Musiker. Wir haben das Glück, dass parallel mit uns eine Reisegruppe der deutschen Albert Schweitzer Stiftung einläuft. Der ehemalige Stiftungsvorstand und Reiseleiter ist absoluter Schweitzer-Experte und so erhalten wir eine einmalige Führung durch das historische Krankenhaus und das umliegende Areal. Ein modernes Krankenhaus ist auch heute noch in Betrieb und versorgt, im Gegensatz zu staatlichen Stellen, noch immer mittellose Menschen. Was Schweitzer hier geleistet hat, ist wirklich einmalig und sehr inspirierend, dieser Mann hat sein Leben der Menschheit geopfert. Nun haben wir die Ehre, vor seinem ehemaligen Wohnhaus zu campieren. Nach ein paar relaxten Tagen und einem lustigen Abend mit der Reisegruppe (klassische Musik in einer afrikanischen Bierbude…) reisen wir in Richtung Kongo. Den Weg säumen tote, exotische Tiere – sogenanntes Bushmeat. Am Ende sehen wir entlang der Straße eine größere Tiervielfalt, als im Nationalpark. Zunächst kommt uns das grausam vor. Unter dem Strich erscheint uns das Jagen der Tiere im Busch aber weniger schlimm, als unsere industrielle Massentierhaltung zu Hause.
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