Angola: Über das Hochland und quer durch die eindrucksvolle Namibe-Wüste.

Wir reisen quer durch Angola und campieren unter anderem direkt an einem schönen Wasserfall. In den ländlichen Gegenden sehen wir fast ausschließlich karge Dörfer mit einfachen Stroh- oder Holzhütten. Fast alle älteren Häuser weisen Einschusslöcher auf, die Spuren des Krieges sind leider noch immer sichtbar. Dazu gehört auch, dass man an Sehenswürdigkeiten öfters einmal in alten Hülsen steht sowie einige Panzerwracks am Straßenrand oder im Gemüseacker. Ein Großteil der Minenfelder sind zwischenzeitlich zum Glück geräumt, aber es ist noch immer lebensgefährlich sich abseits ausgetretener Pfade zu bewegen. Am gemütlichen Strand von Lobito treffen wir erstmals auf ganze Horden von Overlandern, meist Urlauber aus Südafrika oder Namibia. Overlanding ist dort ein Mainstream-Hobby. Wir verabschieden uns vorerst von Naf und Stef und fahren nach Lubango. Dort fällt das Hochland mehrere hundert Kilometer steil ab und schafft bombastische Ausblicke. Lubango ist einer der wenigen Orte, wo wir auch nach der zehnten Tankstelle keinen Diesel bekommen, irgendwann klappt es dann zum Glück doch noch. Benzin ist noch schwieriger zu bekommen absurd für eines der größten Öl-Länder der Welt. Absurd ist auch die Devisen-Knappheit, es gibt einfach keine Dollar oder Euro im Land. Das kommt uns entgegen, denn so können wir unser Bargeld auf dem Schwarzmarkt zum doppelten Kurs eintauschen. Damit halbieren sich für uns alle Preise und das eigentlich teure Angola wird zum bisher günstigsten Reiseland! 🙂 Weiter geht es in die Namibe Wüste, angeblich die älteste der Welt. Drei Tage fahren wir durch sehr abwechslungsreiche Landschaften: flache Sandebenen, ausgetrocknete Seen und steinige Pisten zwischen hohen Bergen. Wir stellen wieder einmal fest, wie sehr wir die Wüste mit ihrer Weite und Einsamkeit lieben. Es ist einfach jedes Mal ein großes Abenteuer, alleine und nur mit GPS und Satelliten-Karten bewaffnet durch die Einöde zu navigieren. Aber es gibt auch viel zu sehen: wir treffen auf toll gekleidete Stammesmitglieder und sehen Versteinerungen, hunderte Jahre alte Wüstenpflanzen und historische Felszeichnungen und -gravuren. Abends sitzen wir am Lagerfeuer, einmal krabbelt sogar ein kleiner Skorpion zwischen Anjas Füßen (nicht gefährlich, wie wir mittlerweile wissen). Der Sternenhimmel ist der Wahnsinn, noch nie haben wir die Milchstraße so eindrucksvoll und groß gesehen. Am nächsten Tag überfahren wir beinahe eine große Speikobra auf der Piste. Sie richtet sich drohend auf und ist dabei wunderschön. Diese Cobras können ihr Gift meterweit spritzen, das Fenster bleibt auf jeden Fall zu, als wir einen Meter neben ihr durchfahren! 😉 Am Ende sind wir zwar froh, endlich die sichere Grenze zu Namibia zu erreichen. Aber es ist auch ein wenig schade, denn Angola hat uns super gut gefallen.

Jetzt endlich die Bilder.

9 Kommentare

  1. Hallo Iiebe Reisenden,
    ich fiebere schon immer euren Berichten entgegen. Super geschrieben und klasse fotografiert. Es macht Spaß und Fernweh eure Seite zu besuchen.
    Ich verfolge eure Reise mit Spannung, da wir mit unserem Lkw Mercedes 1113 b die gleiche Route mal absolvieren wollen.
    Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß, tolle Erlebnisse und vor allem eine friedliche Weiterfahrt.
    Herzliche Grüße Claudia

    1. Hallo Claudia,
      Danke für deine lieben Worte! 🙂 Meldet euch gerne, wenn wir irgendwelche Fragen zu Transafrika Westroute beantworten können.
      Liebe Grüße, Anja und Lukas

  2. Wow, so unglaublich vielfältige Landschaften! Und so schöne Menschen, gefährliche Tiere und uralte Pflanzen! Danke euch und seid lieb gegrüßt!

  3. Hallo Anja und Lukas

    Es ist uns immer eine Freude eure Berichte und Fotos zu studieren.

    Der Gusto für Trans-Afrika wird immer größer.

    LG und eine tolle Reise wünscht euch aus Österreich

    Hermi und Herbert

    1. Liebe Hermi, lieber Herbert,
      Danke für eure nette Nachricht! Ich kann die Trans-Afrika nur empfehlen. Das Schwierigste ist die Entscheidung, es zu tun. Danach wird es recht einfach 😉
      Viele Grüße, Lukas

  4. Hallo Anja und Lukas … 🙂
    Durch das Land Cruiser Forum verfolgen wir eure Reise bereits von Anfang an. Wir sind mit meiner Frau Antje und unserem hdj80 schon in verschiedenen Weltregionen unterwegs gewesen aber Afrika steht noch aus. Deswegen ist für mich dies besonderes jetzt interessant. Ich hatte wenn du Zeit hast einige Fragen zur Sicherheitsmaßnahmen und organisatorischen Sachen. Ansonsten wünschen wir euch noch viele liebe Begegnungen und interessante treffen sowie wilde Tiere und immer schön auf der sicheren Seite bleiben

    Mit besten Grüßen aus verregneten Ostfriesland Antje und Wojtek

    1. Hallo ihr beiden und Danke für den netten Kommentar! 🙂 Ich habe euch zwecks Fragen eben meine E-Mail zukommen lassen. Liebe Grüße, Lukas

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